Zimmermädchen arbeiten hinter den Kulissen, lautlos, unsichtbar. Sie eliminieren, was hinterlassen wurde, beziehen Betten frisch, entfernen Haare vom Badezimmerboden und schaffen eine Illusion: für jeden neuen Hotelgast soll das Zimmer erscheinen, als sei er oder sie der erste Gast.
Wer sind die, die die Zimmer reinigen und dabei zumeist unbekannt bleiben? Das Hörspiel basiert auf Interviews mit Reinigungskräften in deutschen Hotels. Sie beschreiben ihre Arbeit, die unter hohem Zeitdruck, in Eigenverantwortung, mit großer körperlicher Anstrengung und voller Diskretion getan wird. Was unterscheidet die Reinigung des Hotelzimmers von der in der eigenen Wohnung? Intimitätsgrenzen überschneiden und verschieben sich.
Volksstück · Kein Fortschritt ohne Modernisierung lautet die Devise auch in der bayerischen Landwirtschaft. Nur nicht beim Leitner-Bauern: Er hat Pferde, wozu also ein moderner Bulldog? Der geschäftstüchtige Thomas, Besitzer einer Firma für moderne Landmaschinen, der geldige Bürgermeister, und sogar der Herr Pfarrer haben ihre liebe Not mit dem sturen Knochen. Bürgermeistertochter Liesl und Bauernsohn Franz sind die Leidtragenden: Denn sie wollen heiraten, doch die Väter sind zerstritten. // Mit Michl Lang, Maria Stadler, Adele Hoffmann, Wastl Witt, Liane Kopf, Hans Baur, Hans Reinhard Müller, Franz Fröhlich, Willy Rösner, Ernst Rotmund, Käthe Merk und Ingeborg Wutz/ Komposition: Kurt Brüggemann/ Regie: Peter Glas/ BR 1953 //
Fiodor ist Torwart, genauer gesagt zweiter Torwart und heute spielt sein Verein im Pokal gegen den SSV Billingen. Und da Kalid, der erste Torwart, sich am Vortag beim Training mit Fiodor am Knie verletzt hat und ausfällt, muss Fiodor im Pokalspiel im Tor stehen. "Noch nie seid ihr als Mannschaft im Pokal so weit gekommen", versucht der Trainer das Team zu motivieren. "Wenn man so weit kommt, Jungs, dann kommen irgendwann die Billingens dieser Welt. Und dann zeigt es sich: Steht ihr oder fallt ihr um?" Und leider fällt Fiodor um, vielmehr fliegt er beim alles entscheidenden Neunmeter in die falsche Ecke. In seinem Frust fleht er den Fußballgott an: "Fußballgott, wo bist du, wenn man dich braucht!" Der Fußballgott hört Fiodors Klagen und gewährt ihm eine zweite Chance. Dadurch gerät Fiodor in eine Zeitschleife und muss fortan denselben Tag, immer wieder und wieder aufs Neue erleben. Doch wie kann er aus dieser Zeitschleife wieder entkommen?
Geschichten und Abenteuer prägen auch den zweiten Teil von Diderots Meisterwerk der Erzählkunst über den Diener Jakob (Otto Sander) und seinen adligen Herrn. Die beiden reiten durch Frankreich und der kluge, wortgewandte Untergebene ist dabei mitnichten zwangsläufig der Unterlegene 26 Für´s Hörspiel bearbeitet von Hans Magnus Enzensberger. Erfunden hat diese amüsante und lehrreiche Geschichte Denis Diderot (1713-84). Der Jesuitenschüler kommt wegen seiner kirchenkritischen Schriften sogar 1749 ins Gefängnis. Neben Voltaire gilt Diderot als der herausragende Philosoph der französischen Aufklärung, er war Autor und Herausgeber der "Encyclopédie", schrieb auch Erzählungen und Romane wie z.B. "Die Nonne" (1760). Er gilt darüber hinaus als ein wichtiger Wegbereiter der französischen Revolution.
- Monolog - Die Manipulation der eigenen Geschichte gehört zum Alltag: Damit Mensch Mensch sein kann, muss er etwas darstellen - vor sich selbst und vor anderen. Und das gilt keineswegs erst seit dem Aufkommen der sozialen Medien. Das Psychogramm eines Protagonisten, der - auf- und abgeklärt, reflektiert und impulsiv zugleich - akribisch an der Ausgestaltung seines Selbst arbeitet. Er umkreist seine Alltagswelt, immer auf der Suche nach Bestätigung und in ständiger Furcht vor vernichtender Bewertung. Denn nichts kann das virtuose Ich mehr gefährden als der kritische Blick von außen, der zielsicher alles infrage stellt, was vorher mühevoll und passgenau im Zentrum des eigenen Lebens platziert wurde. Das Hörspiel erzählt von den ins Unermessliche steigenden Erwartungen und Anforderungen an uns selbst, an ein erfülltes Dasein als schillerndes, aktives und bestenfalls umjubeltes Ich - und der daraus resultierenden Überreizung.
- Monolog - Die Manipulation der eigenen Geschichte gehört zum Alltag: Damit Mensch Mensch sein kann, muss er etwas darstellen - vor sich selbst und vor anderen. Und das gilt keineswegs erst seit dem Aufkommen der sozialen Medien. Das Psychogramm eines Protagonisten, der - auf- und abgeklärt, reflektiert und impulsiv zugleich - akribisch an der Ausgestaltung seines Selbst arbeitet. Er umkreist seine Alltagswelt, immer auf der Suche nach Bestätigung und in ständiger Furcht vor vernichtender Bewertung. Denn nichts kann das virtuose Ich mehr gefährden als der kritische Blick von außen, der zielsicher alles infrage stellt, was vorher mühevoll und passgenau im Zentrum des eigenen Lebens platziert wurde. Das Hörspiel erzählt von den ins Unermessliche steigenden Erwartungen und Anforderungen an uns selbst, an ein erfülltes Dasein als schillerndes, aktives und bestenfalls umjubeltes Ich - und der daraus resultierenden Überreizung.
Hörspiel über eine besondere Mädchen-Freundschaft. | Anja und Iris, Iris und Anja - die beiden Mädchen gehören zusammen. Sie kommen stets gemeinsam zum Musikunterricht von Herrn Mende. Und sie verlassen den Unterricht auch zu zweit. Für Herrn Mende bedeuten die Samstagnachmittage viel, seine Streichergruppe, seine Mädchen, seine Musik - das ist sein Leben. Aber was bedeutet das alles den Mädchen? "Ich bin nicht blind", sagt Anja, denn immerhin ist sie es, die Iris führt, nicht andersherum. Warum verstehen das die anderen nicht, warum fällt immer wieder dieses Wort, "blind", das Anja nicht ertragen kann? Mit: Julia Hummer, Effi Rabsilber, Matthias Brandt u. a. | Musik: Lutz Glandien | Regie: Judith Lorentz | Produktion: SWR 2010
-Familiendrama- Die schwangere Camille D. kommt zum ersten Mal in die Praxis des Gynäkologen Vincent und gibt sich als eine gute Bekannte seines Freundes David aus. Aber David hat die Frau noch nie erwähnt. // Von Jean Philippe Mégnin / Regie: Angeli Backhausen / WDR 2013
Arbeitslos, gedemütigt, zu stolz aber fürs Betteln treibt einen jungen Künstler in Kristiana, dem heutigen Oslo, der Hunger in grausig-komische wie ekstatische Wahnvorstellungen. Mit: Oskar Werner | Hörspielbearbeitung: Fritz Ludwig Schneider | Regie: Claire Schimmel | Produktion: Süddeutscher Rundfunk 1961
Drama · Fischer Fritz fischt nicht mehr, seit seinem Schlaganfall. Damit ist die Tradition gerissen, denn Fritz´ Sohn Franz ist Friseur statt Fischer geworden, lebt und arbeitet in der Stadt. Wie soll es nun mit Fritz weitergehen? Sprechen ist schwierig, und schon aus Protest schweigt er jetzt. Damit er weiter zuhause leben kann, kümmert sich nun die polnische Pflegekraft Piotra rund um die Uhr um ihn. So begegnen sich Heimat und Fremde, Provinz und Großstadt, verschiedene Sprachen und ähnliche Einsamkeiten. // Mit Johannes Herrschmann, Michael A. Grimm, Marta Sroka, Matthäus Zaborszyk Karolina Lodyga, Vincent Redetzki und Nina Steils / Übersetzungen ins Polnische von Aleksandra Lukoszek / Komposition: Jonathan Heidorn Regie: Pauline Seiberlich mit Jakob Roth / BR 2023 //
-Sci-Fi-Thriller- Warum konnten sie Jeremy (Tom Schilling) nicht einfach sterben lassen? Das fragt sich Meigan jeden Tag, wenn sie ihren Bruder anschaut, beziehungsweise das, was von ihm übrig ist - ein kleiner Kasten, in dem sein Bewusstsein angeblich weiterlebt. // Von Max von Malotki / WDR 2012